Nie wieder Schule
Elf Jahre Schule
Nach neun Jahre Schule hatte ich mir geschworen, nie wieder in eine Schule zurückzukehren. Was folgte? Noch einmal zwei Jahre Schule. Dies Mal nicht in den Stuhlreihen zwischen 25 Schülern, sondern auf der „anderen“ Seite. Mitten im Leben von Schülern. Mitten im Leben mit Pais und der Möglichkeit, christliche Werte in der Schule zu leben.
Während meines Freiwilligen Sozialen Jahres bei Pais habe ich viel über Gott, seine Prinzipien, seinen Charakter und sein Handeln gelernt. Er hat mich jeden Tag herausgefordert und geformt. Als ich in meinem zweiten Pais-Jahr Teamleiterin war, legte Gott eine Vision auf mein Herz.
Vision
Es scheint, als wäre diese Vision aus meinen Wünschen und Leidenschaften gebastelt worden. Ich hatte schon immer Gefallen an schönen Dingen, bin eine Genießerin und mag das „Hotel- und Urlaubsfeeling“. Meine Vision ist es, ein eigenes Gästehaus oder Hotel zu leiten. Nach meiner Zeit bei Pais wurde ich mit einer neuen Situation konfrontiert. Allein in einer neuen Stadt, mit einer herausfordernden und neuen Aufgabe, erstmals keine Gemeinde und auch die Familie ist weiter weg. Da fragt man sich, was will ich? Worin möchte ich meine Zeit und mein Geld investieren? Was ist mir wichtig?
Das Wichtigste für mich ist, dass ich für die Menschen in meinem Umfeld Zeit habe. Zeit, um ihnen zu zuhören und in sie zu investieren. Ich habe gläubige und weniger gläubige Freunde, deutsche und internationale Freunde und alle sind ganz herzlich willkommen. Das gilt für geplante wie auch für spontane Besuche.
Zukunft
Seit zweieinhalb Jahren studiere ich Sozialmanagement. Auf der einen Seite bereitet mich Gott Schritt für Schritt auf meine berufliche Zukunft vor und zum anderen fordert er mich geistlich heraus, stärkt mein Vertrauen und meinen Glauben. Dazu begegnen mir immer wieder die Inhalte aus den Andachten und Inputs des FSJ. Am meisten geprägt haben mich die „Grundsätze in Gottes Reich“.
Es geht dabei um die Prinzipien in Gottes Reich, die entdeckt und im Leben umgesetzt werden. Kaum vergeht ein Tag, an dem ich nicht an den Leitvers aus Matthäus 6.33 denke: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen.“ Langsam erkenne ich auch, wie ich meinen persönlichen Weg in Bezug auf die Vision und Pais gestalten und zusammenbringen kann. Es ist ein langer und schöner Prozess - ich bin gespannt, was einmal dabei rauskommen wird.
Runter vom Abstellgleis
Der Anfang meines Weges mit Gott
Als ich vor ein paar Jahren mein erstes Jahr bei Pais Deutschland begann, hätte ich nie gedacht wie sehr mich Pais prägen und was ich bei Pais alles lernen würde. Selbst als ich mein zweites Jahr begann, verstand ich nicht die Tragweite des Gedankens, Teil einer Bewegung zu sein. Erst als ich drei Jahre lang nicht mehr bei Pais war und eine Ausbildung machte, begann ich zu begreifen, was es bedeutete Bewegung mitzusteuern, indem ich anfing Gott in vielen Dingen mehr zu vertrauen.
Mit Gott wieder auf Fahrt
In meiner Ausbildungszeit hatte ich lange Zeit das Gefühl, nichts wirklich bewegen zu können. Ich saugte viel Wissen auf, bemerkte aber bald, dass Wissen allein nichts bewirkte. Ich fühlte mich wie eine Lok auf dem Abstellgleis. Doch langsam ging mir ein Licht auf. Auch hier konnte ich Gott dienen – wenn ich ihn nur fragte und hinhörte. So ging ich mit Gott wieder auf Fahrt. Ich verstand, dass es nicht darauf ankam, mit welcher Organisation ich zusammenarbeitete oder an welchem Ort, sondern mit wem ich meine Entscheidungen traf.
Weil ich ihn suchte
Jedes Jahr fragte ich Gott: „Wo kannst du mich gebrauchen?“, und so kam es, dass ich mich wieder bei Pais bewarb. Ich hatte nur eine vage Vorstellung, was mich in Greifswald erwartete, aber ich war mir sicher, dass ich bei Pais richtig bin. Schließlich traf ich meine Entscheidung mit Gott. Wenn ich eines bei Pais gelernt habe, dann ist es die Bedeutung einer persönlichen Gottesbeziehung. Gott lässt sich nicht in hochstilisierte Aufsätze pressen. Er lässt sich nicht in kirchlichen Atmosphären einatmen. Ich kann Gott auch nicht in modernen christlichen Events aufleben lassen. Nein, Gott macht sich selbst sichtbar und wir können nur einladen – in eine Beziehung mit ihm. Mit ihm ganz persönlich. Ich konnte und kann es jetzt erleben – weil ich ihn finden kann. Weil ich ihn suchte. Und das tue ich noch. Tag für Tag.